Die Kulturfahrt der Arbeitsgemeinschaft Ländliche Erwachsenbildung der Dorfgemeinschaft Wiesede-Upschört hatte zu einer interessanten Tagesfahrt mit dem Thema „Geschichte und Kunst“ in die Stadt Varel eingeladen. Das Varel mehr zu bieten hat, als allgemein von Einheimischen angenommen wird, wurde spätestens deutlich, als der 1. Vorsitzender des Heimatvereins Varel, Hans-Georg Buchtmann, im Heimatmuseum die Geschichte des Amtsbezirks und des Grafenhauses von Aldenburg und von Bentinck, darstellte. Großes Lob gab es für die Präsentation der Ausstellungen und Sammlungen, u.a. die Sammlung aus dem Nachlass des Schriftstellers Georg Ruseler, sowie die Werke von Julius-Lothar Meyer, der als Arzt und Chemiker, einer der Begründer des Periodensystems der chemischen Elemente war. Beeindruckend ist auch das Literatur- und Bibliotheksarchiv mit den geschichtlichen und zeitgenössischen Dokumenten und Literatur über Varel und die Friesische Wehde.
De Führung durch die Stadt Varel hatte Helga von Eßen übernommen. Im Mittelpunkt stand die ehemalige Schlossanlage mit der noch vorhandene. Kirche. Im Inneren dominiert der berühmte aus Eiche geschnitzte, zehn Meter hohe Altarretabel des Bildhauers Ludwig Münstermann. Die Stadtgeschichte machte deutlich wie sehr der Streit der Bürger mit dem Grafenhaus in Oldenburg, die Erbstreitigkeiten derer von Aldenburg und von Bentinck, aber auch mit dem dänischen Könighaus, die Stadtgeschichte geprägt haben. Nach dem Mittagessen im Fischrestaurant Aal & Krabbe am Vareler Hafen, ging es nach Rallenbüschen zum Metallkünstler Didel Klöver (Kunst Yard-Art). Der Künstler führte die Gruppe durch sein Atelier und zeigte im Garten seine unglaublich ideenreichen „Schrott“ Kunstwerke. „Das Atelier mit den originellen Metallplastiken muss man gesehen haben“, so Günter Peters. Für den schnellsten Mann der Welt, Usain Bolt, baute Didel Klöver sogar eine-800-Kilo-Koloss Statue aus Eisen-Bolzen. Sie steht heute auf Jamaika. Mit einer Kaffeezeit, serviert von Ehefrau und Tochter, wurde der kulturreiche Tag beendet. Die nächsten Touren führen zur Ziegelei nach Neuschoo und ins Moor nach Wiesmoor sowie mit dem Wattwagen von Sahlenburg nach Neuwerk.
Besonders sehenswert ist der vom Hamburger Bildhauer Ludwig Münstermann in den Jahren 1613 – 1618 geschaffener, fast zehn Meter hoher Schnitzaltar. Er wurde im Auftrag des damals über Varel herrschenden Grafen Anton II. errichtet und gilt als eines der Hauptwerke des norddeutschen Bildhauers.
M;it offenen Augen und mit etwas Zeit kann der Besucher die Ideenkombinationen der Kunstwerke genießen. Unglaublich wie aus „Schrott“, Rohre, Stangen, Bolzen, Zangen, Haken, Schaufeln, Federn, Zündkerzen und Mistgabeln, Kunstwerke zusammengeschweißt werden. Im großen Garten hinter der „Linde“ in Rallenbüschen können die Kunstwerke besichtigt werden