Kulturgeschichte und Wirtschaft des Emslandes waren Themen der letzten Kulturfahrt an der 50 Personen aus der Region teilnahmen. Der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Ländliche Erwachsenenbildung (ARGE LEB) der Dorfgemeinschaft Wiesede-Upschört, Günter Peters, informierte die Teilnehmer während der Busfahrt über den alten sächsischen Siedlungsraum an Ems und Hase. Das Emsland ist heute flächengrößter Landkreis Niedersachsens und zweitgrößter Landkreis der Bundesrepublik, damit größer als das Bundesland Saarland. Die Herrschaft wurde über Jahrhunderte hauptsächlich von den Familien der Grafen von Ravensberg und Tecklenburg, von den Bischöfen von Münster und Osnabrück und vom Abt des Klosters Corvey, ausgeübt. Da die Religionsgeschichte sehr aufschlussreich ist, der überwiegende Teil der Emsländer katholischen Glaubens ist, war der Besuch der Jagdschlosses Clemswerth aufschlussreich.
Emsland ohne die Besichtigung der weltweit bekannten Meyer Werft ist kaum denkbar. Die Meyer Werft wurde 1795 gegründet und befindet sich in sechster Generation im Besitz der Familie Meyer. In den Passagierschiffbau startete die Meyer Werft im Jahre 1985. Die Besucher waren begeistert von dem rationellen Arbeitsablauf und mit welchem Know-how in Sachen Technik und Ingenieurkunst heute die weltgrößten Luxusliner gebaut werden. Möglich ist das alles nur durch jahrzehntelange Erfahrungen, computergestützte Technologien für Design, Planung, Konstruktion und Fertigung. Der Schiffbau in Papenburg ist eine moderne Industrie, wo bewährtes Wissen und neue Technologien in einem Produkt zusammengeführt werden und damit in der Qualität konkurrenzlos ist.
Die nächste Station war das Jagdschloss Clemenswerth das 1737 bis 1747 für Kurfürst Clemens August I. (Wittelsbacher) erbaut wurde. Das Jagdschloss besteht aus einem Hauptschloss und acht Pavillons und Nebengebäude. Die Pavillons sind zum Teil nach den Bistümern des Kurfürsten von Köln benannt. Der achte Pavillon beherbergt die Schlosskapelle. In einem Teil des Bauwerks befindet sich ein kleines Kloster des Kapuzinerordens. Das Schloss wurde für große Jagdgesellschaften und das ausschweifende Leben des Kölner Fürstbischofs genutzt. Die Anlage dient heute als regionales Emslandmuseum und ist Sitz der Emsländischen Landschaft. Auf der Rückfahrt wurde noch ein kurzer Stopp an der Burg Stickhausen gemacht. Die Burg wurde um 1435 von der Hansestadt Hamburg errichtet, um ihre nach Westen führenden Handelswege zu schützen. Nach heftigen Auseinandersetzungen übergaben die Hamburger die Burg 1453 an den Häuptling und späteren Grafen Ulrich I. Es wurde allgemein bedauert, dass die im Privatbesitz befindliche Burg zu wenig beachtet und nicht genügend in das touristische Konzept des Landkreises Leer eingebunden ist.